Diabetes mellitus
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Diabetes, Was ist das?
Diabetes mellitus bedeutet übersetzt: honigsüßer Durchfluss. Der Zucker aus dem Blut kann nicht in die Zellen
aufgenommen werden und wird über den Urin wieder ausgeschieden. Der Urin ist süß. Diabetes ist eine
Volkskrankheit. In Deutschland haben mind. 5% der Bevölkerung Diabetes. Im Jahre 2015 wird sich die Zahl
der Menschen mit Diabetes etwa verdoppelt haben. 90% der Betroffenen haben einen Typ 2 Diabetes, 10% einen Typ 1.
Diabetes, Einteilung
Typ 1 - Diabetes
Der Typ 1 - Diabetes tritt meistens im Kinder - oder Jugendalter auf. Es entwickelt sich in kurzer Zeit ein
absoluter Insulinmangel. Der Grund liegt in einer Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen durch das
körpereigene Abwehrsystem. ( Nachweis von Insellzell - Antikörper ) Dieser Autoimmunreaktion liegt
zum Teil an den Erbanlagen ( HLA ); diskutiert werden zur Zeit aber auch Umweltgifte oder bestimmte Infekte.
Typ 2 - Diabetes
Der Typ 2 Diabetes beruht auf einer Insulinresistenz oder / und einer verringerten Insulinproduktion.
Der Typ 2 Diabetes tritt meistens nach dem 40. Lebensjahr auf und die Veranlagung wird vererbt.
Der Lebensstil ( Bewegungsmangel, Überernährung ) begünstigt die Entstehung der Erkrankung.
Gestationsdiabetes
Der Gestationsdiabetes ( Schwangerschaftsdiabetes ) tritt nur während der Schwangerschaft auf und verschwindet
in der Regel kurze Zeit nach der Gebut des Babys. Er stellt eine besondere Gefahr für die Entwicklung des
Ungeborenen dar und wird deshalb meistens mit Insulin behandelt, damit die besonders wichtigen, normnahen Blutzuckerwerte
erreicht werden können.
Anzeichen für zu hoher Blutzuckerwerte
Der Blutzucker sollte normalerweise zwischen 60 - 140 mg / dl liegen.
- vermehrter Durst
- häufiges Wasserlassen
- Müdigkeit, Mattigkeit
- Gewichtsverlust
- Sehstörungen
- Juckreiz, trockene Haut
- Entzündungen der Haut
- wiederkehrende Harnwegsinfekte
Welche Rolle spielt Insulin
Die Hauptrolle bei der Blutzuckerregulation spielt das Hormon Insulin. Es wird in den Inselzellen der
Bauchspeicheldrüse gebildet und je nach Bedarf in das Blut abgegeben. Aus der Nahrung gelangen Kohlenhydrate
in den Darm und werden dort zu Glucose ( Traubenzucker ) abgebaut. Diese wird nun als Nährstoff über das
Blut zu den Zellen geschleust. Für den Eintritt in die Zellen wird Insulin benötigt, welches wie ein
Schlüssel die Zellen "aufschließt", so dass die Glucose hineingelangen kann.
Insulin sorgt auch dafür dass die überschüssige Glucose zu Glycogen ( Speicherzucker ) umgebaut wird und in der
Leber und in den Muskelzellen gespeichert und zu Fettgewebe umgebaut wird.
Der Hba1c
Der HbA1c ist das "Blutzuckergedächtnis". Er gibt den Wert des Blutzuckers der letzten 12 Wochen wieder.
Hämoglobin ist Bestandteil der Erythrozyten. Das Hämoglobin verbindet sich mit Glucose ( Hba1c ) und hat
als Aufgabe, Sauerstoff zu transportieren.
Je höher der Blutzuckerspiegel ist, desto häufiger entstehen Bindungen zwischen Hämoglobin und Glucose.
Nach ca. 6 Stunden erhöhtem BZ- Spiegel bleiben die Bindungen stabil und führen dann zu einem Anstieg des
HbA1c.
Die Lebensdauer eines Erythrocyten beträgt 120 Tage, so dass eine Bestimmung des HbA1c alle 3 Monate sinnvoll ist.
Achtung !!! Häufige Unterzuckerungen verfälschen die Aussagekraft des HbA1c. Der HbA1c ist dann
niedriger als es der wirklichen Stoffwechselsituation entspricht.
Der HbA1c ist ein Marker für das Risiko von Folgeerkrankungen. Stark erhöhte Werte bedeuten eine rasante
Risikozunahme. Nicht nur das Hämoglobin geht Verbindungen mit Glucose ein, sondern auch andere Körpereiweiße
werden "verzuckert". Diese veränderten Körpereiweiße können ihre Funktion nicht mehr erfüllen und bedingen
so die Entstehung von Folgeerkrankungen.